Die Lockheed Super Constellation (umgangssprachlich “Super Connie”) war, wie das Vorgängermodell Constellation, ein viermotoriges Verkehrsflugzeug des US-amerikanischen Herstellers Lockheed , das auch für militärische Zwecke verwendet wurde. Zu den wichtigsten Änderungen, die zur Super Constellation führten, zählten die Verlängerung des Rumpfes, Verstärkung der gesamten Flugzeugzelle, Einbau von viereckigen Kabinenfenstern, geänderte Kanzel- verglasung, Vergrößerung des Tankvolumens und der Einbau von leistungsfähigeren Wright R-3350-CB1-Triebwerken.

Die Super Constellation war die erfolgreichste Version einer Baureihe, die 1943 die Constellation, 1950 die

Super Constellation und 1956 den Starliner hervorbrachte. Sie bildete zusammen mit den Konkurrenzmodellen Douglas DC-6 und Douglas DC-7 den technischen Höhepunkt der Langstreckenflugzeuge mit Kolbenmotorantrieb. Bei allen Versionen der Constellation-Baureihe bis hin zur Lockheed Starliner wurden Sternmotoren von Curtiss-Wright in verschiedenen Ausführungen und Stärken verwendet.

Der erste Linieneinsatz einer L.1049 erfolgte im Dezember 1951 bei Eastern Air Lines. Da keine L.1049A gebaut

wurde, erhielt die nächste Ausführung, die während des Koreakrieges für die US Navy gebaut wurde, die Werksbezeichnung L.1049B. Die offizielle militärische Bezeichnung lautete R7V.

Alle weiteren Ausführungen derSuper Constellation erhielten Weiterentwicklungen der Triebwerke. Diese erwiesen sich in der Praxis als recht wartungsaufwendig und störanfällig und brachten den Superconnies der Baureihen C bis H den spöttischen Beinamen „Beste Dreimotorige der Welt“ ein, weil auf den Langstreckenflügen recht häufig einer der Motoren ausfiel. Die Lufthansa verzeichnete in ihrer Statistik auf fast jedem dritten Flug einen Ausfall. Mit diesem Manko hatte auch die mit den gleichen Motoren ausgerüstete DC-7-Baureihe zu kämpfen.

Von der L.1049C wurden 56 Flugzeuge gebaut. Durch den Einbau großer Frachttore und eines Schwerlastbodens

entstand aus der L.1049C die Frachtversion L.1049D, die im September 1954 zum ersten Mal flog. Nur vier Maschinen dieser Version wurden gebaut. 1957 erschien die letzte Version der L.1049, die L.1049H für den gemischten Passagier- und Güterverkehr. Der Typ verfügte über zwei große Frachttore an der Backbordseite des Rumpfes. Außerdem wurde ein verstärkter Schwerlastboden „Roller-Floor“ eingebaut, der die Verwendung von Flurfördergeräten für Transportpaletten ermöglichte.

Die einzige in Europa noch aktive Super Constellation, eine ehemalige C-121C der USAF (33Stk. wurden gebaut). Die

Maschine wurde mit der Werksnummer 4175 in Burbank, USA, gebaut, und am 1. November 1956 mit dem Military Air Transport Service (MATS) übergeben. 1962 wurde sie aus dem aktiven USAF-Dienst genommen und der Mississippi Air National Guard’s (ANG) 183th Air Transport Squadron übergeben. Gehörte der Constellation

Historical Society in Camarillo, ca. 2003 schloss ein Schweizer Verein, die Super Constellation Flyers Association, einen Leasing-/Kaufvertrag für das Flugzeug ab. Zwischen dem 26. April und 8. Mai 2004 wurde die Maschine nach

Basel überflogen, im Mai 2007 ins Schweizer Luftfahrtregister eingetragen. Bei einer Inspektion im Dezember 2009 wurden Korrosionsschäden entdeckt, die zu derart umfangreichen Reparaturarbeiten führten, dass das Flugzeug erst am 10. April 2011 wieder starten konnte. Es wurde nach Zürich überführt, wo es einen neuen Anstrich erhielt, der stark an das Aussehen der Luxair-Maschinen aus den 1960er-Jahren erinnert. In der Klasse der historischen Flugzeuge trägt die Super Connie das Kennzeichen HB-RSC und fliegt zwischen April und September Mitglieder der Super Constellation Flyers Association (Basel) zu Airshows und historischen Flügen in beinahe ganz Europa.

Von den insgesamt 856 von Lockheed gebauten Constellations und Super Constellations waren im Jahr 2011

weltweit noch fünf Maschinen flugbereit.